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Spitznamen „perigo allemäo" beilegten und sein Kommen mit den Worten
begrüßten: „da kommt die deutsche Gefahr". — Auf der Reise nach Porto
Alegre traf ich mit lieben Landsleuten zusammen, deren Großeltern bereits
nach S. Maria ausgewandert waren und dort eine ansehnliche Wohlhaben-
heit erlangt hatten. Sie kamen eben freudig bewegt von einer Reise aus
der alten Heimat ihrer Großeltern zurück, wo sie Verwandte besucht hatten,
und sprachen ein so echtes Pfälzisch, daß man ihr Ursprungsland noch in
der Mundart der dritten Generation erkannte. Ihre erwachsene Tochter
aber tat so affig, nicht ein einziges deutsches Wort von sich zu geben, ob-
wohl wir zwei Tage zusammen an Bord waren und ihre Eltern immer
wieder betonten, daß sie gut Deutsch verstehe. Dafür stocherte sie — wie
jeder „fashionable" Brasilianer — bereits bei der Suppe mit dem Zahn-
stocher im Munde herum. — Auch in Sta. Catharina, in Jtajahy, sah ich
einen Teuto-Vrasilianer, dessen eingewanderter Vater sich schweres Geld in
den deutschen Kolonien erworben hat, und der so sehr auch äußerlich seine
deutsche Abstammung zu verbergen suchte, daß er wie eine französische
Cocotte nach Parfüm roch und aussah, wie ein seingepntzter Macao. Er
meinte offenbar in seinem Größenwahn, der Geburtsort Jtajahy genüge, um
Minister zu werden, weil der verehrte Deutsch-Brasilianer Minister Dr. L.
Müller in Jtajahy von deutschen Eltern geboren wurde.
(4. Laufpikaden im Urwald.) Das ganze brasilianische Berg- und
Tafelland ist arm an Verkehrswegen. Abgesehen von den Küstenstrichen
und Uferländereien fahrbarer Flüsse finden wir fast durchweg uur Pfade,
keine Wege, keine dauerhaften Brücken, kein einheitliches, zweckmäßig an-
gelegtes Wegnetz, wenig geregelte Wegunterhaltung und wenig organisierten
Betrieb. Aber auch die Pfade finden am Urwaldrand der Randgebirge
Südbrasiliens ihr Ende, und nur au markanten Pässen sah ich im Urwald
die Spuren der Buger (Indianer) sich zu einem Pfad verdichten.
Die üppige Vegetation gestattet wohl hier und dort für den einzelnen
Mann ein Durchschlüpfen unter Zweigen oder an Stellen hohen dichten
Waldes einige 100 m ein Vorwärtskommen ohne Waldmesser und Axt,
im übrigen aber muß der Eindringling und erst recht, wenn ihm Träger
folgen, sich eine Gasse, eine Pikade, in das Gehölz hauen. Namentlich der
Außenrand des Waldes an Flußläufen und Weganlagen und oben am
Gebirgsrand, d. h. wo Luft und Licht zutritt, ist mit Taquarrohr, Lianen
und ähnlichen Schlingpflanzen heckenartig verwachsen.
Das Eindringen in dieses turmhohe Dickicht geschieht deshalb nur aus dem
Trieb der Selbsterhaltung, zur Verfolgung der Buger und zu Jagdzwecken oder
im Forschungstrieb, besonders zur Erkundung der für Kolonisationszwecke
wichtigen Ländereien und zum Aufsuchen der von der Natur angedeuteten Wege.
Auf einer zweiwöchigen Wegeerkundung von Säo Bento nach der
Platemündung fand ich so schwierigen Wald und so tiefe Schluchten, daß wir
trotz anstrengendster zehnstündiger Arbeit nur 3 km täglich zurücklegten").
*) Beim Wettgehen legten trainierte Menschen oft neun und mehr Kilometer in der
Stunde zurück, und bei einein der größten Kämpfe im Wettgehen in England behauptete
ein Sportsman 13 km Stundenrekord während 3 Stunden. — In Deutsch-Südwestafrika
habe ich wiederholt auf der offenen Steppe und ihrer „Päd" im Tag 120 km trotz der
minderwertigen, afrikanischen Pferde geritten, ein scharfer Gegensatz zu der obengenannten
Tagesleistung im Urwald.
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Extrahierte Personennamen: Maria Catharina L.
Müller
Extrahierte Ortsnamen: Jtajahy Macao Jtajahy Randgebirge
Südbrasiliens England Deutsch-Südwestafrika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 65 —
seine Sache vorzutragen. Christian betrachtete den dith-marsischen Bauern mit großem Interesse; hatte er doch stets eine gewisse Zuneigung zu dem tapferen Bauernvolke, das einem seiner Vorfahren so erfolgreich Widerstand geleistet hatte. Auch versprach er Wiben, seine Angelegenheit durch die tüchtigsten Rechtsgelehrten in Kopenhagen prüfen zu lassen; während aber dieses geschehe, möge sich Wiben als Gast des Königs betrachten. So kam Wiben Peter an den glänzenden Hos des Königs von Dänemark und er benutzte diese Gelegenheit, unter den Rittern des dänischen Hofes seiner Sache Freunde zu erwerben; aber trotzdem hatte seine Anwesenheit in Kopenhagen nicht den Erfolg, den er erwartet hatte. Die Prüfung durch die Rechtsgelehrten dauerte lange, und als sie endlich beendet und, wie nicht anders sich erwarten ließ, zu seinen Gunsten ausgefallen war, da war Wiben dennoch genau so weit wie vorher.
Einen Teil des Sommers verbrachte der König alljährlich am Ufer des Esromsees, im nördlichen Teile von Seeland. Auch Wiben wurde eingeladen, den Hof dorthin zu begleiten, und es war eine neue Welt, die sich hier vor ihm anfthat. Das Bernhardinerkloster am nördlichen Ufer des Sees, damals noch nicht so verfallen wie heute, diente dem Könige und seinem Gefolge als Wohnung, und die Jagd in den hochragenden Buchenwaldungen, die den See von allen Seiten umsäumen, brachte genügende Abwechselung in die Eintönigkeit des Landlebens. Des Abends aber versammelte sich die ganze vornehme Hofgesellschaft auf einem Hügel am Ufer des Sees, wo bei gutem Wetter das Abendbrot eingenommen wurde, und Geschichten und Sagen vom Könige Waldemar Atterdag, der einst in dieser Gegend ein Schloß besaß und noch jetzt nächtlicherweile durch Wald und Sumpf jagte, verkürzten die Zeit.
Eines Abends hatte sich Wiben Peter von der Hofgesellschaft entfernt und erging sich allein am Seeufer. Eine plötzliche Sehnsucht nach der Heimat, nach Weib und Kind hatte ihn ergriffen. Wie lange war es nun doch
Tiemann, Wiben Peter. 5
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Extrahierte Personennamen: Christian Peter Waldemar_Atterdag Peter Tiemann Peter
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
b?tm sie nannten sich selbst Äsen. Mit Hülfe der flinken Zwerge erbauten die Äsen nun eine wunderschöne Brücke, die den Himmel mit der Erde verband und in herrlichen Farben über die ganze Welt strahlte. In der Mitte hatte diese Brücke einen breiten roten Streifen, der war eitel Feuer, und niemand als nur die Götter, deren Füße die Glut des Feuers nicht zu scheuen brauchten, konnte über diese Brücke gehen. Ein ungebetener Gast war aber doch hinübergekommen, das war der schlaue Riese Loki, dem das Feuer Unterthan war. Nach einem Gesetze Allvaters mußten die Götter ihn fortan in Asenheim dulden und durften ihn nicht fortjagen. Damit sich aber nicht etwa noch mehr Riesen in Asenheim erschleichen, möchten, ward der Gott He im dal als Wächter an die Brücke gestellt. Die Äsen nannten diese wunderbare Brücke 33 i f t ö st oder Asenbrücke, bei den Menschen aber hieß sie
nachher der Regenbogen.
Mit der Erschaffung der Menschen aber ging es so zur Als alles auf der Erde zum Empfange der Bewohner bereitet war, d. H. als Gras und Kraut und allerlei Gewächse ausgegangen waren, da schufen die Götter ihnen selbst ähnliche Wesen. Aus Bäumen wurden sie gemacht, aus einer Esche der Mann, und aus einer Erle das Weib. Odin hauchte ihnen das Leben ein und gab ihnen die Seele, unu auch die anderen Götter teilten ihnen von ihren Gaben mit. Den Mann nannten sie nun Ass, d. H. Esche, und da» Weib Embla, d. i. Erle. Ask und Embla wurden die Ur< eitern des ganzen Menschengeschlechtes. Mitten auf der Erde errichteten die Götter jetzt eine schöne, herrliche Burg und bestimmten sie den ersten Menschen zur Wohnung. Die Burg wurde Middilgard , d. H. der Hos in der Mitte, genannt. Die bösen Riesen aber, die den Göttern so seind waren, suchten die Menschen, die von nun an die Lieblinge der Götter wurden, zu töten und bedrohten Middilgard. Um
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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kostbare Geräte hatten sie geschmiedet. Auch verstanden sie die Runen, und ihre Sprache war die der Menschen. Wer mit ihnen reden wollte, der ging in den Wald, wo er am dichtesten war, oder zwischen Felsen, wo sie am steilsten und gewaltigsten waren, und rief laut, was er wünschte. Dann antworteten ihm die Zwerge. Das war das Echo, wie die Menschen es später nannten.
In der Gegend von Köln hießen sie Heinzelmänn-ch e n und in Schlesien nannte man sie Wichtel Männer -denn Wichte bedeutet Zwerge; auch die Haulemänner' die im Walde wohnen und den guten Kindern ans der Not helfen, die bösen aber ins Unglück bringen, gehören zu diesen Wesen.
Die Lichtelben wurden auch Feen genannt. Sie waren goldglänzende kleine Frauen, lichter als die Sonne selbst, in silberschimmernden Gewändern, kleinen wuudersckwnenmädchen gleich. Sie schweben und tanzen im Sonnenglanze, erscheinen den Menschen bei der Geburt und verheißen ihnen Glück und Segen, denn sie spinnen die goldenen Schicksals-säden derselben von ihrem ersten Atemzüge an. In den schönen Märchen von Schneewittchen und von Dornröschen kommen die Zwerge und Feen noch heute vor.
Den Zwergen gegenüber standen die Riese n. Sie stammten, wie wir bereits wissen, alle von B e r g e l m i x, dem Urriesen, ab, der allein ans der großen Blutflut gerettet ward. Es gab unter ihnen F r o st -, Reis- und Eisriesen von gar scheußlicher Gestalt. Sie mußten gleich den Zwergen das Tageslicht scheuen und wohnten in den Bergen, wo sie nicht selten große Schätze, die die Zwerge zusammengetragen hatten, bewachten. Sie waren den Menschen sehr feind, und ganz besonbers raubten sie gerne beren Frauen und Töchter, uni die sie dann mit den Männern und Brüdern kämpften. Auch Riesenweiber und Riesentöchter gab
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— 213 —
teuren Vater in die Verbannung begleiten; doch er ließ Js mene, die jüngere, in Theben zurück, damit sie sein bitteres Los nicht teile. Die ältere Tochter aber, die fromme Antigone, konnte sich von ihm nicht trennen. Als treue Führerin und Pflegerin wanderte sie -mit dem Blinden unter Regenschauern und Sonnenglut durch Wälder und Einöden, erleichterte ihm durch Unterstützung seiner Schritte und liebreiches Geplauder die Beschwerden des Weges und klopfte für ihn bei den Wohnungen der Menschen an, um die Herzen dem Mitleid zu öffnen. Freilich war es manchmal nur ein dürftiges Almosen, das ihr gereicht wurde; aber sie selbst bedurfte wenig und dachte nur daran, daß der blinde Vater sich sättige; auch Ödipus wurde nach und nach ruhiger und genügsamer : die treueste Tochterliebe milderte ja sein Leiden und goß Trost und Erquickung in sein gramerfülltes Herz.
So schweiften die beiden lange auf mühseliger Irrfahrt umher. Da kamen sie eines Tages nach anstrengender Wanderung in eine anmutige Gegend unweit der Stadt Athen; deutlich sah Antigone in geringer Entfernung die Türme der Stabtburg aufragen. Der Ort selbst, den sie erreicht hatten, hieß Kolönos. Es war ein Hügel, der über wohlbewässerten Fluren und blumenreichen Wiesen sanft emporstieg; oben lag ein schattenreicher Hain von Oliven- und Lorbeerbäumen; üppige Weinreben rankten sich um ihr Geäst, und aus den bichtbelanbten Zweigen
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Nymphen.
157
sie oft sogar durch Errichtung reich ausgeschmückter Altäre verehrte. Ihre Verehruug faud überall da statt, wo man sie sich auweseud und waltend dachte, an Quellen und an feuchten Wiesengründen, in Wald und Gebirge. Geheiligt waren ihnen Grotten und Höhlen, wo es floß oder herabtropfte, und wo die Bienen summend aus- und einflogen. Auch eigene Heiligtümer, Nymphaen genannt, würden ihnen in reich bewässerten Thälern und Hohlen, sowie selbst in Städten gestiftet. In den Städten waren die Nymphäen prächtige Gebäude, in welchen man die Hochzeiten zu feiern pflegte. Die Opfer, welche man ihnen darbrachte, waren Ziegen, Lämmer, Milch, Öl; Wein war. davon ausgeschlossen.
Über die Herkunft der Nymphen herrschen so viele und verschiedene Sagen, daß sie hier nicht alle angeführt werden können. Vom 3cu6 und der Themis soll eine große Zahl derselben entsprossen sein. Man kann dieselben am füglichsten nach ihren Wohnorten oder nach ihrer Abstammung in nachstehende Klassen einteilen:
1) Dryaden oder Hainadryaden, auch Flseiden genannt, Wald- oder Baumuympheu, deren Aufenthalt Haine, Schluchten und Waldthäler sind. Sie scherzen besonders mit Apollo, Hermes (Merkur), Pan, und werden von den Satyrn verfolgt; sie erscheinen aber auch als rüstige Jägerinueu oder Hirtinnen von Schafherden.
2) Oreaden, Bergnymphen. Sie wurden auch nach den Gebirgen, wo sie sich aufhielten, benannt; so die Peliaden (vom Peliou), die Jdäischeu (vom Iba), die Kithäronischen (vom Kithäron) n. s. w.
3) Limoniaden ober Leimoniaden, die Nymphen bei* Wiesen und Blumen.
4) ttapaen ober Auloniaden, Thalnymphen, b. H. die Nymphen der Bergthäler, in benen Herben weibeten, welche letztere brei Geschlechter gewöhnlich im Gefolge des Pan, fröhlich und scherzeub, Berge und Thäler, Wälber und Wiesen • durchschwärmten. Eine schöne Thalnymphe war
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146 Ii. Die unteren Gottheiten.
bald böse Eigenschaften, bald nützliche, bald schädliche Einwirkungen auf die Menschen beilegt, die Veranlagung gegeben haben.
Zu der Klasse der Waldgötter gehören auch die griechischen und der römische Silvans.
Die § etf 3)nt
(siehe Abbildung Xii),
welche oft mit den Panen oder Faunen verwechselt werden, von diesen aber wohl unterschieden werden müssen, sind die Repräsentanten des unter dem Schutze des Dionysos (Bacchus) heiter und üppig gedeihenden Lebens der Natur in Feld und Wald und Wiese, daher Dämonen ans der Gesellschaft dieses Gottes und zwar die ohne Frage edelsten Gestalten dieses Kreises. Zu diesen wurden sie wenigstens aus altertümlicher Derbheit durch die vollendete Kunst erhoben. Demgemäß werden sie auch niemals halbtierisch gebildet wie die Pane, Panisken und Faune, sondern zeigen, um ihr minder edle Natur von der göttlichen, d. H. der rein menschlichen, zu unterscheiden, höchstens einzelne tierische Abzeichen, kleine Ziegenhörner und einen ebenfalls kleinen Ziegenschwanz.
Übrigens kann man unter der großen Familie der Satyrn mehrere Klassen unterscheiden, denen die am höchsten stehende sich der Gestalt ihres Gottes (des Dionysos) selbst nähert, und die entweder als Flötenspieler oder als die Mundschenken des Dionysos auftreten. Daneben finden sich ältere Satyrn, die man durch den Namen Stielte unterscheidet, und andererseits sehr jugendliche, welche man als Jatyriskln bezeichnet. Wir haben für unsere Abbildung (s. tab. Xii) einen Satyr der edleren Art gewählt, welcher sich uns als „ein schlanker Jüngling darstellt, der, nachlässig an einen „Baumstamm gelehnt, vom Flötenspielen ausruht. Seiu Haar „ist struppig, seine Stirn trägt ganz kleine Ziegenhörnchen und „seine Physiognomie hat einen Anflug von tierischem Ausdrucke. „Seine Bekleiduug beschränkt sich auf eiu umgehängtes Reh-„fell (Nebris)."
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— 194 —
3. Niederschrift. ^Hausaufgabe.)
Rübezahl, der Geist des Riesengebirges.
Die Leute im Riesengebirge erzählen sich an den langen
Winterabenden wundersame Sagen. Am liebsten berichten sie
vom Berggeiste Rübezahl.
Rübezahl hatte ein großes Reich unter der Erde. Dort
herrschte er über fleißige Zwerge. Manchmal kam er auch aus
die Oberfläche der Erde. Dann trieb er seinen Spott mit den
Menschen. So verwandelte er sich einst in einen Esel und
bereitete dadurch einem Müller großen Schreck und vielen
Schaden. Zuweilen nahm er sich aber auch der Armen und
Traurigen an. Einem in Not geratenen Weber lieh er Geld.
Einem armen Tagelöhner verhalf er zu einer Menge Brenn-
holz für den Winter.
Unser Lehrer hat uns ein schönes Buch mit Bildern und
Geschichten von Rübezahl gezeigt. Vielleicht schenken es mir
meine Eltern zu Weihnachten.
Das Moos.
1. Sein Aussehen. 2. Sein Nutzen.
Den Boden des Waldes bedeckt das Moos.
1. Wie ein dunkelgrünes Polster überzieht es Banmwnrzeln und
Felsgesteine. Seine Pflänzchen sind winzig klein. Der Stengel
ist von weichen Blättchen umhüllt und nicht stärker als ein
Faden Zwirn. Die Wurzeln sind so dünn und fein, daß man
sie kaum wahrzunehmen vermag.
2. Diese kleinen Moospflanzen spenden viel Nutzen. Sie sangen
Millionen Wassertropfen auf und bewahren so das Tal vor
Überschwemmung und Wassermangel. Sie bilden für Rehe und
Hirfche ein weiches Lager. Sie behüten im Winter Käfer,
Würmer und Eidechsen vor dem Erfrieren. Mit Moos füttert
das Vöglein, welches im Frühlinge aus warmen Ländern zurück-
kehrt, fein Nest aus. Aus Moos winden die Kinder Kränze
und Ranken, die jahrelang grün bleiben.
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3. Niederschrift. (Hausaufgabe.)
Rübezahl, der Geist des Riesengebirges.
Die Leute im Riesengebirge erzählen sich an den langen
Winterabenden wundersame Sagen. Am liebsten berichten sie
vom Berggeiste Rübezahl.
Rübezahl hatte ein großes Reich unter der Erde. Dort
herrschte er über fleißige Zwerge. Manchmal kam er auch auf
die Oberfläche der Erde. Dann trieb er seinen Spott mit den
Menschen. So verwandelte er sich einst in einen Esel und
bereitete dadurch einem Müller großen Schreck und vielen
Schaden. Zuweilen nahm er sich aber auch der Armen und
Traurigen an. Einem in Not geratenen Weber lieh er Geld.
Einem armen Tagelöhner verhalf er zu einer Menge Brenn-
holz für den Winter.
Unser Lehrer hat uns ein schönes Buch mit Bildern und
Geschichten von Rübezahl gezeigt. Vielleicht schenken es mir
meine Eltern zu Weihnachten.
Das Moos.
1. Sein Aussehen. 2. Sein Nutzen.
Den Boden des Waldes bedeckt das Moos.
1. Wie ein dunkelgrünes Polster überzieht es Baumwurzeln und
Felsgesteine. Seine Pflänzchen sind winzig klein. Der Stengel
ist von weichen Blättchen umhüllt und nicht stärker als ein
Faden Zwirn. Die Wurzeln sind so dünn und fein, daß man
sie kaum wahrzunehmen vermag.
2. Diese kleinen Moospflanzen spenden viel Nutzen. Sie saugen
Millionen Wassertropfen auf und bewahren so das Tal vor
Überschwemmung und Wassermangel. Sie bilden für Rehe und
Hirsche ein weiches Lager. Sie behüten im Winter Käfer,
Würmer und Eidechsen vor dem Erfrieren. Mit Moos füttert
das Vöglein, welches im Frühlinge aus warmen Ländern zurück-
kehrt, sein Nest aus. Aus Moos winden die Kinder Kränze
und Ranken, die jahrelang grün bleiben.
Tisch endorf, Das Deutsche Vaterland. 23. Aufl.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
3n S. Leopolds selbst hat seit fünfundzwanzig Jahren Dr. W. Hotermunö
die Flagge des Deutschtums neben dem Wirken auf rein kirchlich-protestantischem
Gebiete hochgehalten trotz mancher Stürme, die einen weniger festen und ziel-
bewußten Mann zu Loden geworfen hätten. Cr dient nicht nur der Kirche
und Schule in 5. Leopolds selbst, sondern ihm verdankt die deutsch-protestantische
Bevölkerung die erste Organisation der weit verstreuten Gemeinden zu einem
einheitlichen Ganzen.
Wir trafen Herrn Dr. Rotermund in der Druckerei seiner Zeitung, wo er
die Bürstenabzüge seiner Zeitung, der Deutschen Post, Korrigierte. Er be-
grüßte uns in seiner ruhigen und gemessenen Weise, führte uns durch die
wohlbesetzte Buchhandlung, in der sein Sohn als Fachmann herrscht, und dann
ins Pfarrhaus zu einem Plauderstündchen. Cr gab manches aus dem Schatz
seiner reichen Erfahrung zum besten und riet uns dringend, einen Tag zu
eineni Husfluge nach Neu-Hamburg und zu den beiden Wasserfällen, dem großen
im Teewald und dem Kleinen in der Pikade 48, zu benutzen.
Die Tour zu den Wasserfällen ist keine schwierige. Die Eisenbahn wird
bis Ueu-Hamburg benutzt, von dort reitet man die Dois-Irmaos (zwei Brüder),
einen Abhang mit doppelter Bergspitze, hinauf, und diese Mühe wird durch
herrliche Fernblicke über 5. Leopoldo bis nach Porto Alegre hin belohnt. Der
Weg läuft weiter durch die Schwaben- und Baumschneiz, blühende deutsche
Bauernpikaden, etwa zwei Stunden lang dahin, bis er in den Urwald tritt,
der hier den Ramm des Gebirges, der Serra do Mar, bedeckt. Rn einem
reizend gelegenen Küchlein vorbei geht es ins Tal.
Nach einem Ritt von 4vs Stunden ist man zurück am Hamburger Berg, der
etwa zwanzig Ulinuten von der Bahnstation Neu-Hamburg gelegenen deutschen
Kolonie.
Ein ziemlich schlechtgehaltener Weg, den die passagierwagen der Gast-
Häuser zu den Zügen täglich zurücklegen, führt zu dem freundlichen Örtchen,
das ungemein lieblich gelegen ist. Zu beiden Seiten des sandigen Weges ragen
schlanke Palmen in langer Doppelzeile. Die Häuser, alle solide gebaut, ver-
raten schon den deutschen Charakter des Fleckens. In sanfter Steigung führt
der Weg zu dem eigentlichen Berg, der dem Grte den Namen gegeben hat.
hier stiegen wir im Gasthause der Frau Wwe. Kröff ab und fühlten uns in
den sauberen, freundlichen Räumen und bei den aufmerksamen Wirtsleuten
schnell daheim.
,,hier würde ich eine Luftkur einrichten," erklärte Alberti.
,,(D, es kommen genug Patienten aus Porto Alegre und selbst aus Rio
Grande nach hier. Besonders Kinder, die an der ungesunden Küste und in der
Atmosphäre der Städte vom Keuchhusten befallen werden, finden in der reinen
Luft hier auf dem Hamburger Berg Genesung. Meine Frau und mein kleiner
Sohn, die ich mit großer Mühe hierher gebracht hatte, haben der Lage dieses
lieblichen Dörfchens und besonders der liebevollen Pflege unserer Wirtin viel
zu verdanken."
Am Spätnachmittage stiegen wir zu der hochgelegenen katholischen Kirche
empor und genossen den Rundblick auf das (Örtchen und seine Umgebung. Die
Sonne versank hinter den Bergen, ihre letzten Strahlen huschten über die
Wälder am fernen Abhänge der Dois Irmaos, schlank ragte der Turm der
protestantischen Kirche zu unseren Füßen empor und hob sich scharf und hell
von dem fernen Hintergrunde ab. Aus den Schornsteinen wirbelte leicht der
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